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Etappensieg?
Hirnforscher Kreiter vorerst gestoppt
Als der Neurobiologe Andreas Kreiter vor zehn Jahren am Istitut für Hirnforschung
in Bremen seine Versuche mit Affen begann, formierte sich der massive Protest.
Tierversuchsgegner sammelten 100.000 Unterschriften. Jetzt hat der rot-grüne Senat
die Notbremse gezogen und die Verlängerung der Genehmigung verweigert. In der
Begründung heißt es, der Tierschutz überwiege gegenüber dem möglichen Nutzen der
Versuche und man müsse "den deutlichen Wandel in der gesellschaftlichen Wertevorstellung
der Bevölkerung" berücksichtigen.
Ein Etappensieg im Kampf gegen die Tierversuche!
Dennoch: vorerst gehen die Experimente weiter. Kreiter hat eine einstweilige Anordung
beantragt. Anders als in Berlin und München, wo gleichartige Tierversuche ohne große
Gegenwehr der Forscher von den zuständigen Behörden abgelehnt wurden, droht in Bremen
eine harte juristische Auseinandersetzung. Die Universität Bremen hat angekündigt, die
Sache bis zum Bundesverfassungsgericht durchzufechten.
Die Medien berichten zurzeit mit erschreckenden Einseitigkeit über die Vorgänge
in Bremen. Sie stellen den Hirnforscher als Opfer der Politik und des Tierschutzes dar.
Hier werden wieder einmal Opfer und Täter verwechselt.
Quelle: Ärzte gegen Tierversuche, Newsletter, 28.11.2008
WELT ONLINE, 5.12.2008
Freia Quaß
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