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                                    Fleischatlas 
                                    Fleischkonsum wächst weiter
                                     
                                    Pünktlich zur "Grünen Woche" in Berlin erscheint heute am 10.01.2013
                                    der Fleischatlas und ist Thema in allen Medien. Er  soll, so die
                                    Stiftungsvorsitzende Barbara Unmüßig, aufklären, informieren und
                                    die Verbraucher zum Nachdenken anregen. Der Fleischatlas ist ein
                                    gemeinsamen Nachschlagewerks der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundes
                                    für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Monatszeitung "Le Monde
                                    diplomatique" in Berlin. 
                                     
                                    Diskussionsstoff liefert er wahrlich genug und die heftige Reaktion
                                    der Fleischkonsumenten ist nicht zu überhören. Aber gleichzeitig
                                    melden sich auch viele besonnene, nachdenkliche Mitbürger zu Wort
                                    und fordern ein Umdenken der Verbraucher und ein Umsteuern der Politik.
                                    Die vielfältigen negativen Folgen des hiesigen hemmungslosen
                                    Fleischkonsums für die Umwelt, das Klima, die Entwicklung der
                                    ärmeren Länder dieser Erde, die Ernährung der Weltbevölkerung und
                                    nicht zuletzt für die Gesundheit des Einzelnen können nicht oft
                                    genug dargestellt werden, obgleich  eigentlich hinlänglich bekannt.
                                    Offensichtlich scheint das alles aber wenig zu beeindrucken, denn
                                    der Fleischkonsum wächst stetig weiter.  
                                     
                                      
                                     
                                    Was uns besonders am Herzen liegt, ist natürlich die Situation der Tiere.
                                    Die zur Industrie mutierte Landwirtschaft produziert in immer größeren
                                    Tierfabriken immer schneller immer mehr Fleisch, zu Lasten der Tiere.
                                    Dabei wird mit gezielter Zucht nachgeholfen. Zum Beispiel sind Hähnchen
                                    und Puten derart große Brustmuskeln angezüchtet, dass die künftigen,
                                    gut zu verkaufenden Schnitzel ein Drittel des Körpergewichts ausmachen.
                                    Viele Tiere sind mit dieser Oberweite gerade noch in der Lage, zu fressen
                                    und zu trinken. "Laufen, Flattern, Scharren oder Staubbaden enden dagegen
                                    oft schon in einem hilflosen Versuch, zumal die Beingelenke unterhalb des
                                    rasant zunehmenden Fleischkörpers schmerzen", heißt es in dem Atlas. Und
                                    "moderne" Sauen werfen 30 Ferkel -  mehr als doppelt so viele Nachkommen
                                    im Jahr wie Wildschweine - und leiden regelmäßig unter Entzündungen von
                                    Gebärmutter und Gesäuge. 
                                     
                                    Zahlen schrecken auf: 
                                     
                                    Im Laufe seines Lebens verzehrt ein Deutscher laut "Fleischatlas 2013"
                                    durchschnittlich  
                                     
                                    1097 Tiere: 4 Rinder, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten,
                                    46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner! 
                                     
                                    Aber Zahlen sind relativ abstrakt.
                                    Eine wirkliche Vorstellung gibt eine Grafik, noch eindrucksvoller wäre
                                    wohl ein Bild aller dieser Tiere! 
                                     
                                    Nirgendwo in Europa lassen mehr Hühner ihr Leben als im niedersächsischen
                                    Wietze. In Europas größtem Geflügelschlachthaus werden 7,5 Tiere pro
                                    Sekunde getötet, das sind 450 in der Minute und ganze 135 Millionen im Jahr.
                                    Bevor sie in die Tötungsfabrik gelangen, werden sie in Fleischfabriken gemästet,
                                    Betrieben, die an die 40 000 Hühner auf engstem Raum halten. 
                                     
                                    Wer sich ein eigenes Bild machen will, kann sich den
                                    Fleischatlas
                                    herunter laden. 
                                     
                                     
                                    Freia Quaß, Januar 2013 
                                     
                                     
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